Soweit. So weit ist er nun gefallen. Und nun hart aufgeschlagen. Dabei fing alles völlig verheißungsvoll an. Er hat sich von seinem Vater vorzeitig sein Erbe auszahlen lassen! „Ja, ja… mein Vater war noch gar nicht verstorben. Von daher war dies nach allen Regeln des Rechts noch gar nicht dran…“ Aber der Vater lässt sich ohne viele Worte auf den Affront ein. Und nun: Nun darf gelebt werden! Und was in Israel nicht geht, das funktioniert dann in anderen Ländern…
Ohne Details erfahren zu wollen: Dieser jüngere von zwei Brüdern lässt nichts aus. Denn hier im Ausland, in einer fremden Stadt, da gilt das Regelwerk Israels schon lange nicht mehr. Hier wird gelebt! Alles geht – Sex and drugs and rock ’n roll! Zuvorderst geht das natürlich an das Barvermögen – aber: „Na was denn mein Bester, es ist dir ja letzten Endes auch einfach nur so zugefallen. Und du lebst immerhin jetzt und heute!“
Wie die Erzählung fortschreitet, lesen wir in Lukas 15.14. Das Vermögen ist aufgezehrt und überdies macht eine Hungersnot den Bewohnern des Landes zu schaffen. Für Brot muss von nun ab gearbeitet werden! Doch als Fremdling in einem fremden Land ist das Repertoire der Möglichkeiten wahrlich dürftig.
Was bleibt? Schweine - Schweine darf er von nun an hüten. Nein, gewiss nicht, dazu braucht es keine Fähigkeiten. Selbst Kinder können das… für einen Juden aber eine tiefe Demütigung! Handelt es sich immerhin um unreines Getier… Doch selbst die Schoten, mit denen dieses Viehzeug gefüttert wird, sind ihm zu essen versagt.
Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren! (Dantes, Die Göttliche Komödie)
Der junge Mann begreift seine aussichtslose Lage, blickt zurück in die Vergangenheit. Selbst die Tagelöhner seines Vaters waren in einer erfreulicheren Lage als er selbst.
Doch nun zu uns selber. Möglicherweise haben wir vor Jahren mit unserer Bekehrung zu Gott den großen Schritt getan. Und Seitdem mag einige oder auch eine längere Zeit vergangen sein. Ob wir seither stets mit Gottes Wünschen d'accord waren? Der erste Johannesbrief meint hierzu: „Wenn wir behaupten, ohne Sünde zu sein, betrügen wir uns selbst und verschließen uns der Wahrheit.“ 1. Joh 1.8 NGÜ.
Also nicht. „Dann muss ich ja mein Leben ethisch aufputzen und wieder auf Hochglanz bringen. Nur so kann ich doch letztens mit Gott Gemeinschaft haben und dort auch ein zu Hause finden.“ mutmaßt George Corcodel. Denn ich bin wohl guten Willens, möchte mich schon verändern, bin bereit mich zu wenden! Das geht doch nur so. Oder?
Hören Sie George Corcodels Predigt „…lasst alle Hoffnung fahren“ hier auf dieser Site online!
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