Es trennen sich Schwiegermutter und Schwiegertöchter. „Es ist doch das Beste...“

 

 

In beiden Versen wird eröffnet, dass schlechterdings für jeden eine Verhandlung bevorsteht!

 

Nun ja, hier haben wir es wohl mit einer Häufung von Widerwärtigkeiten und übelsten Zwangslagen zu tun.

 

 

 


 

Noomi mit ihren beiden Schwiegertöchtern Ruth und Orpa, hier auf einer Reliefradierung von William Blake. Der Abschiedsschmerz ist hier mit Nachdruck abgebildet. Denn nicht nur Noomi hat ihren Gatten verloren, auch Ruth und Orpa trauern über den Verlust ihrer Ehemänner, die Söhne Noomis. Zurück bleiben zwei Generationen gestrandeter Witwen. Wahrlich, das Schicksal konnte bereits in der Richterzeit des Volkes Israel hart zuschlagen! Und hier trennen sich Schwiegermutter und Schwiegertöchter. „Es ist doch das Beste...“ Aber eine von beiden – Ruth – verzichtet unbeugsam  eigene, neue Wege einzuschlagen…

Ruth bleibt bei Noomi. Dies ist aber nicht das Ende einer siegreichen Geschichte. Zu deren Beginn fußt zunächst eine Hungersnot. Diese hat Ruth mit ihrem Mann und ihren Söhnen aus ihrer Heimat - Betlehem in Juda - in das Land Moab vertrieben. Ein Leben als Ausländer in fremdem Land. „Ja ja, doch besser als den Hungertod zu erleiden.“ Die Söhne heiraten letztlich in Moab, doch die Fügung schlägt erneut hart zu: Noomis Ehemann und ihre Söhne versterben. Zurück bleiben die Frauen!

Und was kann nun schon noch werden? Gewiss, die Schwiegertöchter können nochmals heiraten. Aber alles Weitere hat keine Perspektive … „So geht nun!“
Ein schmerzhafter Entschluss, so wie im Bild von William Blake gezeigt. Im Kontrast hierzu wird heute gerne ein Teil von Ruth 1.16 als Trauspruch genutzt. „…Wohin du gehst, dorthin gehe ich auch; wo du bleibst, da bleibe ich auch.“ Na, das klingt doch zukunftweisend! Gemeint ist hier aber ein Handeln in verzweifelter Lage! Diverse Portionen Gift haben Noomi so weit vorgetrieben…

„Nun ja, hier haben wir es wohl mit einer Häufung von Widerwärtigkeiten und übelsten Zwangslagen zu tun. Das wünschen wir gewiss niemand – aber so etwas habe ich weder in meinem Umfeld gehört noch erlebt!“ Wohl nicht in so massiver Weise. Doch verstecken wir uns nicht: Einschneidendes hat jeder bereits erlebt. Jeder hat den weichen Punkt, an dem er besonders verletzlich ist - dort, wo Gift am besten wirkt!

„Erfolgsmenschen“ stecken all ihre Energie in ein berufliches Vorankommen. Eine Umstrukturierung, die in einer Sackgasse oder gar einer Entlassung endet, trifft diesen Typus besonders hart. Anders wiederum der „famlienorientierte“ Charakter. Gerade er wird von einer Scheidung und Familienumstrukturierung oder -auflösung abrupt getroffen.
Einschneidende Kränkungen hat jeder schon erlebt. Ereignisse, die den privaten, beruflichen oder familiären Werdegang betreffen. „Dann“ so Friedhelm Vetter „Bist Du zumindest auf dem Weg verbittert zu werden.“ Und: „Dauert dieser Schmerz an und wird übergroß, so droht dieser Zustand krankhaft zu werden.“

Vorsicht Gift… die bittere Seele.

Aber wie gehe ich mit so etwas um? Was hilft? Was zählt denn tatsächlich?

Hören Sie hier Friedhelm Vetter mit seiner Predigt „Vorsicht Gift: Die Bittere Seele!“ auf dieser Site online.

 

jh


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