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Wirklich gute Vorbilder sind in dieser Zeit ja nun wirklich rar gesät, finde ich. Beim Sport wird gedopt, in der Politik betrogen und gnadenlos abkassiert und im Showgeschäft sind Drogen, Selbstzerstörung in allen nur möglichen Facetten und Untreue trauriger Alltag. Als Orientierungshilfe taugen die Persönlichkeiten des 21. Jahrhunderts wirklich nicht viel. Aber als Christ sollte man sich eh an Jesus Christus orientieren, das ist ja mal klar, denn ein besseres Vorbild findet man nirgends. Doch auch von ein paar anderen Personen der Bibel kann man sich „mal eine fette Scheibe abschneiden“. Nehemia zum Beispiel war so ein Vorbild. Dieser Mann des Alten Testamentes lebte ca. 545 v. Chr. im Volk Israel, als dieses sich gerade in persischer Gefangenschaft befand. Das Land, wo sie hingehörten, lag öde und verlassen da. Die Hauptstadt Jerusalem in Trümmern und die paar übrig gebliebenen Bewohner waren ungeschützt allem ausgeliefert. Ziemlich deprimierende Situation, sollte man meinen. Ich wäre in dieser Lage mit Sicherheit nicht abgeneigt gewesen, alles hinzuschmeißen und aufzugeben. Nicht aber Nehemia. Er hatte so viel Eindruck bei seinen neuen Herren hinterlassen, dass er es bis zum Mundschenk des persischen Königs gebracht hatte. Das bedeutete, er hatte jeden Tag intensiven Umgang mit dem Herrscher dieser antiken Großmacht. Freunde waren sie sogar beinahe geworden, zumindest sehr vertraut. Dennoch ist dieser König nicht Nehemias erste Adresse für seine Sorgen gewesen. Und er hatte ja große Sorgen, dieser Nehemia. Am meisten nagte an ihm der Zustand seiner Heimat, seiner geliebten Stadt Jerusalem. Und damit ging er als erstes mal zu Gott, denn da ging er immer als erstes hin, mit allem. Er fastet, betet und bittet Gott um Vergebung für alles, was bei ihm und seinen Volksgenossen falsch gelaufen war. Und er bittet Gott um Hilfe, für sein Volk und für seine Heimat. Er erinnert Gott an dessen Versprechen für das Volk Israel. Und hier können wir uns gleich die ersten Scheiben abschneiden von ihm! Wenn wir als Christen heute Probleme haben in unserer geistlichen Heimat – der Gemeinde – dann meinen wir immer noch, wir müssten es aus eigener Kraft lösen, mit schlauen Konzepten und einem ausgeklügelten Krisenmanagement wollen wir dagegen angehen. Aber ist nicht auch unsere erste Adresse bei allem unser Gott und König? Ist nicht erst mal beten dran, bevor wir nach Lösungen suchen? Und noch etwas fällt auf bei Nehemia: seine größte und erste Sorge galt seiner Heimat, nicht sich selbst. Er wäre bestimmt auch gerne ein freier Mann gewesen, aber da denkt er nicht dran, als er zu Gott tagelang fleht. Er denkt nur an sein Volk und an Jerusalem. In Zeiten, wo „unterm Strich zähl ich“ der Slogan der Stunde ist, finde ich das schon bemerkenswert. Vorbildlich. Und Gott hört das Beten Seines Dieners Nehemia. Er greift ein in dieser Sache, in die Weltgeschichte. Denn der persische König wird aufmerksam auf Nehemias Trauer und schenkt diesem ein offenes Ohr. Keine Selbstverständlichkeit für einen Herrscher der Antike. Und die Situation von Israel und Nehemia ändert sich. Was alles passiert in dieser Begebenheit, wie Gott Menschen motiviert und Situationen zum Guten dreht, und was wir noch alles von Nehemia lernen können in schweren Zeiten - hören Sie die Predigt von Stefan Nowak „Lernen an Nehemias Vorbild!“ hier nach......
JH
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