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Es ist eine wunderschöne Zusage, die wir in der Jahreslosung für 2012 aus dem 2. Korintherbrief haben. „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig!“ sagt Jesus da. Manche meinen vielleicht, es könnte bedeuten, dass man sich um nichts zu kümmern habe, sich keinerlei Gedanken über gar nichts machen braucht und nicht arbeiten und lernen muss. Der Herr sorgt ja für alles. So wie der Schüler aus dem Beispiel, dass Reiner Tudzynski in seiner Predigt zur Jahreslosung anführte, und der sich nicht um seinen Englisch-Test kümmerte und der dann schließlich mit „mangelhaft“ benotet wurde. Nein, diese Zusage von Jesus ist keinesfalls eine Ausrede für Faulheit oder Gedankenlosigkeit. Doch was genau ist gemeint? Wir müssen den ganzen Zusammenhang und Hintergrund dieses Halbsatzes aus dem Bibeltext kennen und verstehen. In die Gemeinde in Korinth, die Paulus selbst gegründet hatte, hatten sich Irrlehrer eingeschlichen. Falsche Apostel, die Paulus übel nachredeten. Die Gemeinde war dadurch in Gefahr geraten. Darum vergleicht sich Paulus mit diesen vermeintliche Aposteln. Aber nicht wie wir es heute kennen – vielleicht auch von uns selbst? - mit viel Eigenlob und Aufzählen all dessen, was er alles geleistet hatte. Nein, er macht es ganz anders - er weist auf seine Schwachheit hin. Not, Verfolgung und Krankheit ist das, was Paulus aufzählt. Er spricht vom „Pfahl im Fleisch“ und das er von einem Engel des Satans mit Fäusten geschlagen wurde. Was genau er damit meinte, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit sagen. Aber genau wissen wir, dass er Jesus Christus drei mal intensiv und mit allem Nachdruck um Hilfe bat. Die Antwort von Jesus muss für Paulus im ersten Moment sehr ernüchternd gewesen sein. „Meine Gnade ist alles was Du brauchst!“, antwortet der Herr ihm. Das ist der erste Teil des Satzes, den wir als Jahreslosung für 2012 kennen. Was für eine umbarmherzige Reaktion auf Paulus´ Flehen zu Gott, könnte man meinen. Aber eigentlich ist es ein großer Trost, der dahinter steckt, auch für uns Christen heute noch. Der „Pfahl im Fleisch“ lässt sich auf alle unsere Nöte heute übertragen. Ich bin nicht der erste und einzige Christ mit Problemen. Und ich werde nicht der letzte sein. Krankheit, Arbeitslosigkeit, Sorgen in Familie und Beruf – das alles kann auch uns massiv treffen. Und nicht immer nimmt Gott uns alles sofort weg. Aber: Jesus hat auch mich nicht vergessen in meiner Not. Und ganz bestimmt werde ich damit nicht von Gott bestraft - sondern vom himmlischen Vater erzogen. Paulus betet drei mal mit Nachdruck um Hilfe und Jesus sagt „Nein – meine Gnade ist alles was Du brauchst.“ Hören Sie hierzu die Predigt zur Jahreslosung 2012 von Reiner Tudzynski hier nach........ mr
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